Leider haben die meisten weiter unten gelegenen Wohnungen in einem normalen Berliner Mietshaus wenig Sonne. Dabei hebt Sonnenschein die Stimmung, macht aktiver und beugt Krankheiten vor. Dagegen führt Tageslichtmangel bei Großstädtern nachweislich vermehrt zu Depressionen und einer Verschiebung des Tagesrhythmus.
Dies ist besonders auffällig im Winter, wenn die Sonne tiefer steht. Wäre es da nicht schön, wenn man kurz auf das Dach gehen könnte, um eine antidepressive und Vitamin-D-bildende Lichttherapie zu machen? Gerade bei wechselhaftem Wetter lohnt es kaum, sich auf den Weg zu einem Park zu machen, weil dann die nächste Regenwolke schon da ist. Mit einem Gemeinschaftsdachgarten könnten alle Bewohner eines Hauses die Sonne genießen: Nur die Treppe hinaufgehen, Tür auf und sich auf eine Bank setzen, ein bisschen Gartenarbeit machen, vielleicht einen Plausch mit dem Nachbarn halten. Gerade die Häuser in Berlin mit ihrer einheitlichen Höhe sind ein Garant für Sonne, da sich die Häuser nicht gegenseitig in den Schatten stellen.
Leider sind jetzt die meisten Dachgeschosse nicht mehr zugänglich, werden als Luxusdachgeschosswohnungen ausgebaut, oder sind sonst wie versperrt. Kurz nach der Wende war das noch anders: Das waren Zeiten, als man im Osten Berlins noch überall auf die Dächer gehen konnte. Da man nicht wie damals ein mulmiges Gefühl haben möchte, wünschen wir uns gesicherte Dachgärten mit umlaufenden Geländer.