Der Gemeinschaftsdachgarten wäre der ideale Ort, um seine Nachbarn kennen zu lernen. Denn dort verweilt man und hat endlich Muße, um mit dem anderen ins Gespräch zu kommen, statt an den Nachbarn im Treppenhaus vorbei zu hetzen. Während man die Sonne genießt, ist man auch viel aufgeschlossener und freundlicher gestimmt, als wenn man im Hof den Mülleimer ausleert. Man kann ein Gespräch beginnen und so auch besser Einigungen in Streitfragen finden. Denn man kennt den anderen und seine Motive und ist dadurch bereit, auf ihn einzugehen. So würde man der Anonymität in der Stadt vorbeugen und ungezwungene Kontakte schaffen. Natürlich müssen auch die Lärmschutzbestimmungen für das Dach gelten, damit die Bewohner der oberen Stockwerke nicht von Lärm belästigt werden.
Schön wäre es, wenn man auch über die Nachbardächer gehen könnte, um so einen Spaziergang um den Block zu machen. Wie in der Nachwendezeit bei den Hausbesetzern, wo sich eine Art Loungekultur auf dem Dach entwickelte. Menschen kennen lernen, die in der Nähe wohnen, das wäre doch total praktisch. So könnten sich Mietergemeinschaften finden, die Probleme zusammen angehen. Eine Lebensgemeinschaft, in der Nachbarn sich gegenseitig helfen. Gemeinschaftsdachgärten würden dabei auf jeden Fall helfen. Eine Stadt mit vielen Dachgärten wäre auch für den Tourismus attraktiver, man denke nur daran, wie sich die Aussicht vom Fernsehturm aus ändern würde. Auf viele Dachgärten schaut man doch viel lieber als auf kahle Dächer.